Netflix Serien im Mai mit Suchtpotential

Seit April weiß ich gar nicht, auf welche Netflix Serien ich mich zuerst stürzen soll – Netflix haut wöchentlich was Neues raus. Und ausnahmsweise finde ich so ziemlich jede Eigenproduktion zur Zeit echt klasse! Was ich im April geschaut habe und im Mai fortsetzen werde, erfahrt ihr in diesem Beitrag.

3% – Brasilianische Eigenproduktion

Die erste Staffel gab es bloß mit portugiesischer Audiospur, die Untertitel konnte man auf deutsch und englisch einstellen. Eine Umgewöhnung für jeden, der kein Fan davon ist, parallel zu einer Serie lesen zu müssen. Ich persönlich hatte aber nichts dagegen und wurde dafür belohnt. Nebst einer tollen Dystopie, die durchaus ein bisschen Zukunftsangst machen kann, habe ich zum ersten Mal die portugiesische Sprache lieben gelernt. Die zweite Staffel kommt zwar auch mit englischer Tonspur daher, doch verliert die Serie dadurch zu viel an Tiefe und auch Besonderheit, weswegen ich das nicht unbedingt empfehlen würde. Die deutschen Untertitel sind hingegen richtig schlecht. Schade, denn die erste Staffel hat doch so viel Spaß gemacht! Der Storyline tut dies allerdings keinen Abbruch. Haben in der ersten Staffel von 3% noch Jugendliche versucht, das Verfahren zu bestehen, um auf die Insel zu dürfen (nur 3% der Menschen darf und kann im Wohlstand auf dieser Insel leben), geht in der zweiten Staffel der Kampf um die Gerechtigkeit los. Die Sache (The Cause), wie sich die Rebellen nennen, versucht mit allen Mitteln, das 105. Verfahren zu sabotieren. Das offene Ende verspricht eine 3. Staffel von 3%, auf die ich mich aufrichtig freue. Eine tolle Netflix Serie aus Brasilien! Die Musik zur Prozession füge ich euch bei, da diese Szene die Bunteste ist in beiden Staffel ist.

Haus des Geldes – Spanische Eigenproduktion

Gab es dieses Jahr eine bessere Serie als diese spanische Eigenproduktion? Ich denke nicht. Sie ist eine der Netflix Serien überhaupt. Mit allen möglichen Audiospuren versehen übt diese Serie Kritik an die Finanzkrise 2008 aus und was die Banken mit den Menschen gemacht haben. Dass diese Serie aus Spanien stammt, einem Land, das heute noch an den Auswirkungen dieser Krise zu knabbern hat, darf also nicht wundern.

Der Professor und einige seiner Helfer.

Es geht um einen ziemlich genialen Plan, in die spanische Notenbank einzubrechen. Der Anführer der Gruppe, der Professor, sammelt talentierte Kriminelle um sich und geht diesen Plan mit viel Elan an. Ein Geniestreich wird geboren: Sie sperren sich tagelang mit Geiseln in der Bank ein und drucken einige Millionen Euro. Die leitende Kommissarin versucht den Dieben das Handwerk zu legen, muss aber früh feststellen, dass sie es nicht mit normalen Gaunern zu tun hat. In einem hitzigen Gespräch mit dem Professor fällt einer der Sätze, die mich nachhaltig beeindruckt haben: “Kommissarin, wir sollen also die Bösen sein? Wir, die nichts anderes machen als die Banken in 2008? Ok, sie nannten es Liquiditätsspritze, als sie Geld druckten, um die Banken zu stützen. Letztendlich war aber auch das bloß Diebstahl. Wir, das Volk, wir haben nichts davon gesehen. Wir mussten die Suppe auslöffeln. Und nun machen wir genau dasselbe und sollen dafür ins Gefängnis? Klingt das denn fair?” – Gedächtnisprotokoll meinerseits. Geniale Serie, die Lust auf mehr macht. Und obwohl der 2. Teil in sich geschlossen war, ein Serienfinale bereits stattfand, hat Netflix bereits einen 3. Teil angekündigt. YEAH!

NEWS & SPOILER

Leider musste ich heute lesen, dass sich der 3. Teil um einen weiteren Raubzug handeln wird. Was nicht nur mich überraschen dürfte, haben es die Meisten doch in die Freiheit geschafft – und zwar mit einigen Millionen Euro in der Tasche. Bis vorhin war ich mir sicher, dass der 3. Teil davon handeln würde, wie die Gruppe auf der ganzen Welt verteilt ist und die Polizei umgehen, verdeckt leben muss. Einen weiteren Raubzug hätte ich mir nicht vorstellen können. Wir dürfen also gespannt bleiben.

Lost in Space – Die Robinsons mal anders

Für alle SciFi Fans ist diese Netflix Serie ein Muss. Also die Welt liegt mal wieder in Trümmern, wie bei 3% reichen die Rohstoffe nicht mehr aus und überhaupt ist die Erde total kaputt. Also macht sich der Mensch auf zu neuen Welten und hebt gen Universum ab, um einen neuen Planeten zu besiedeln und die menschliche Spezies zu retten. So weit, so gut. Doch als die Siedler gerade durch das All schweben, werden sie von einem Alien/Roboter angegriffen. Wer kann, koppelt sich mit seinem Schiff ab und versucht sich und seine Familie zu retten. Dabei geht irgendetwas schief und einige dieser Schiffe landen auf einen unbekannten Planeten. Total planlos und durchaus in Lebensgefahr versuchen sie, das Beste aus ihrer Situation zu machen und den Rückflug zu planen.

Will Robinson und sein Alien-Roboter-Freund

Ganz vorne mit dabei ist die Robinson Familie, die nicht zufälligerweise diesen Namen trägt. Wir erinnern uns an Robinson Crusoe, der auf einer Insel landet und an die Schweizer Familie Robinson, die im indischen Ozean verschollen geht und nun kommt eben Netflix und setzt sie ins All aus. Kann man mal machen.
Wichtig ist, dass man nichts hinterfragt, was das vor sich geht und dass man sich in den ersten 15 Minuten die Kulissen nicht zu genau anschaut. Dann, und auch nur dann, kann man wunderbar in dieser Serie aufgehen und auch mal die Atmosphäre und die verschiedenen Monde genießen. Eine der Netflix Serien überhaupt zur Zeit!
EDIT: Das Huhn ist großes Kino und der Lieblingscharakter aller Kritiker und Tierfreunde. Und zwar zurecht! Hoch lebe das Huhn!

Happy – “Crank” mit Halluzinationen zum Anfassen

Happy ist vielleicht eine der schrägsten Serien der letzten Monate. Diese Serie hat den Charme von “Crank”, gepaart mit der Wut von “Die Hard” und dem Flauschpotential von “My Little Pony”.

Happy – jetzt auf Netflix

Du denkst, das würde nicht zusammenpassen? Dann lass dich überraschen! Tauch ab in die wundervolle Weihnachtszeit in NY, die vom Untergrund für miese Zwecke benutzt wird. Spring hinein in eine Welt, in der ein imaginärer Freund, der aussieht wie ein lila Plüscheinhorn mit einem beneidenswerten Knackarsch, versucht seine kleine Freundin vor einem Kidnapper zu retten. Schau dich durch diese schrille Welt, die keinen Sinn macht, und doch mit Witz punkten kann. Die beste Serie für erwachsene Menschen, die ihr inneres Kind noch fühlen und so viel Wut auf die Welt haben, dass jeder Schlag und jeder Tritt gegen die Bösewichte zu einem Hochgefühl führt. Nichts für Menschen, die Blut ekelig finden oder wenn Menschen aus mehr als einer Körperöffnung dehydrieren.

Serien im Stream für Zwischendurch

Ich nutze sowohl Netflix wie auch Amazon Prime, und doch fehlt es mir manchmal an Serien für Zwischendurch. Serien, die nicht von Drama und Tragödien, Crime oder Thriller handeln. Daher habe ich mich mal umgeschaut und ein paar Serien rausgesucht, die man als seicht und unterhaltsam beschreiben könnte.

Netflix – Blue Mountain State

Ein amerikanisches College, eine Football-Mannschaft und jede Menge Studienanfänger, die für wilde Parties leben – darum geht es in der Serie “Blue Mountain State”. Insgesamt gibt es 3 Staffeln mit insgesamt 39 Folgen. Den anschließenden Film zur Serie “The Rise of Thadland” findet sich ebenfalls seit Juni 2015 auf Netflix. Das Blöde: Kaum einer kennt diese Serie.

Amazon Prime – Life in Pieces

Diese US-amerikanische Sitcom erzählt in jeder Folge vier Geschichten aus vier verschiednen Perspektiven der Familie Short. Allein der Cast macht diese Serie sehenswert: James Brolin (“Westworld” 1973), Dianne Wiest (“Edward mit den Scherenhänden”) und Zoe Lister-Jones (“New Girl”). Außerdem bin ich hin und weg von Giselle Eisenberg, die in dieser Serie die junge Sophia spielt und neben James Brolin eine Rolle im Film “I’ll be Home for Christmas” (Netflix) ergattern konnte. Nur ihre deutsche Synchronstimme geht bei diesem Film gar nicht, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Netflix – Fuller House

Die Nachfolgeserie von “Full House” fand ich damals, bei Erstveröffentlichung, alles andere als toll. Wer das Original aus den 90ern kennt, musste sich mit einigen Veränderungen anfreunden, wozu ich damals noch nicht bereit war. Nachdem ich in den letzten Zügen des alten Jahres aber das Original noch mal geguckt hatte (weil es eine dieser seichten Happy Family Serien ist), komme ich nun ganz anders mit dem Nachfolger klar. Plötzlich hatte ich aufrichtig Spaß an allen drei Staffeln “Fuller House” und freue mich sogar schon auf die Nächste. Vielleicht etwas zu viel Musik für meinen Geschmack, ansonsten aber ganz fein.

 

Netflix – Jane The Virgin

Erst vor wenigen Tagen kam die langersehnte 3. Staffel dieser urkomischen Telenovela raus und ich muss mich zügeln, sie nicht einfach durchlaufen zu lassen. Die Serie “Jane the Virgin” ist eine rosa Zuckerwatte-Welt mit Drama-Streuseln und einer Tragik-Kirsche on Top. Herrlich witzig, schräg und durchgedreht, dabei aber durchaus gefühlvoll. Meine persönliche Empfehlung für einen Netflix-Abend mit der besten Freundin.

Netflix – Crazy Ex Girlfriend

Man muss es musikalisch bis Musical-fantastisch mögen, um an dieser Serie Gefallen und Freude zu finden. Tut man das, ist die Serie “Crazy Ex Girlfriend” genau das Richtige für morgens, abends und zwischendurch.

Davon gibt es bereits zwei Staffeln, von und mit Rachel Bloom. Einer Frau mit Humor, Stimme und Irrsinn im Blut.